Eine Pflegekraft für die Angehörigen zu Hause einstellen – ist der 24 Stunden Dienst fair?
Sie würden es sicher am liebsten haben, wenn Sie den etwas dementen Vater oder die stark im Gehen behinderte Mutter zu sich nehmen könnten. Oftmals geht das leider nicht, da Sie keinen Platz haben, beruflich sehr stark eingespannt sind etc. Dennoch denken Sie, dass Ihre Angehörigen nicht ins Heim gehen sollen. Sie suchen also nach einer guten Alternative. Aus dem Osten, also aus Polen oder Bulgarien stammende Pflegekräfte haben sich hier etabliert. Sie könnten also eine solche Kraft engagieren, indem Sie ihr zu dem normalen Gehalt auch Kost und Logis gewähren. Dennoch: Einige Dinge sollten Sie bedenken, damit allen Beteiligten genützt ist.
Es sind nun einmal Fremde, nicht Familie
Selbst wenn es klar ist, dass Polinnen diese Arbeit mit sehr viel Herz ausüben und die Unterbringung bei den Patienten im Haus als geglückte Lösung ansehen, die Kraft pflegt nun einmal einen fremde Person, egal, wie nett man sich findet. Ein dementer Mensch ist oft launisch und unberechenbar, und wenn die Pflegerin 24 Stunden am Tag um die Person herum sein muss, kann es zu Irritationen oder sogar Aggressionen kommen. Planen Sie also freie Zeiten für die Pflegerin ein, wie einen normalen Urlaub bzw. auch Zeit am Wochenende. Dann könnten Sie anreisen bzw. sich um Ihren Vater oder die Mutter kümmern. So vermeiden Sie, dass sich etwas Ungutes aufbaut und Sie haben auch mehr Kontrolle über das Geschehen.
Immer auch den Menschen in der Pflegerin sehen!
Natürlich haben Menschen, die in der Pflege arbeiten, einen Hang zum Helfen und genießen das auch. Aber Sie sollten immer auch danach fragen, wie die Kraft sich fühlt, denn das wirkt sich direkt auf Ihre Mutter und deren Wohlergehen aus. Es geht, zusammen gefasst, um zwei Menschen, die sich täglich mit einander beschäftigen. Und einen Menschen mit Launen, Höhen und Tiefen sollten Sie auch in der Pflegekraft sehen.