WG für Demenzkranke – hält die Wohnform was sie verspricht?
Die Anzahl der Demenzerkrankten nimmt in Deutschland stetig zu, was Pflege- und Unterbringungskonzepte vor neue Herausforderungen stellt. Eine Wohnform, die sich bewährt, ist die Wohngemeinschaft, in der pro Wohnung jeweils vier bis zehn an Demenz erkrankte Senioren zusammen leben. Im Alltag werden sie durch ambulante Pflegedienste unterstützt, wobei im Notfall auch eine stationäre Umgebung mit Fachkräften zur Verfügung steht.
Vor allem wenn Personen nur leicht an Demenz erkrankt sind oder nur einfachen Pflegebedarf haben, eignet sich eine Wohngemeinschaft hervorragend als Unterbringung. Denn gerade dort erfahren sie ein familiäres und gemeinschaftsorientiertes Leben und erleben nicht den nüchternen Alltag einer stationären Pflegeeinrichtung. Wie sich der Tagesablauf in einer gut geführten Wohngemeinschaft für Demenzkranke organisiert, hängt hauptsächlich von den alltäglichen Bedürfnissen und Ansprüchen der Bewohner ab. Vor allem demenzkranken Frauen wird dabei viel Freiraum zugesprochen, um ihre Gewohnheiten und Wünsche nach Geborgenheit und Sicherheit ausleben zu können. So gibt es in diesen WGs keine fixen Weckzeiten, wer möchte, kann sich an den Zubereitungen der Mahlzeiten beteiligen, es besteht allerdings kein Zwang dazu,
Die Räumlichkeiten in einer WG für Demenzkranke sind meistens einfache Bewohnerzimmer, eine Wohnküche und mehrere Gemeinschaftsräume, wobei die Einzelzimmer durchaus mit persönlichen Gegenständen und eigenen Möbeln ausgestattet werden können. Viele der Einrichtungen haben sogar attraktive Gärten, die den Bewohnern zum einen Freiraum, aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten beim Bepflanzen oder Pflegen von Blumenbetten gewährleisten.
Die Kostenfrage ist klar geregelt, denn die Unterbringung in einer WG für Demenzkranke muss der Bewohner selbst bezahlen. Die Pflegekassen bezuschussen die Betreuung mit einem Betrag von 100 bis 200 Euro pro Monat. Pflegeleistungen werden nur für anerkannt Pflegebedürftige mit entsprechender Pflegestufe bezahlt. Es gibt aber Zuschüsse für den barrierefreien Umbau der Räume, die später von bis zu vier Bewohnern der WG für Demenzkranke bewohnt werden. Dazu zahlt die Pflegekasse auf entsprechenden Antrag bis zu 4000 Euro pro Umbaumaßnahme.